Verbrennungen an starker Hitze und Verbrühungen mit Wasser sind meistens sehr schmerzhaft, dabei gilt es schnell zu handeln, um eine richtige Erstversorgung bei der Behandlung von Brandwunden zu gewährleisten.
In diesem Beitrag lernst du, wie du frische Verbrennungen behandeln musst, wie Brandwunden schneller heilen, worauf du achten musst bei Blasenbildung, wie du Verbrennungen verschiedener Grade erkennst, wann du zum Arzt solltest und vieles mehr.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Welche Verbrennungsgrade gibt es ?
- 2 Frische Verbrennungen behandeln: Verbrennungen schnell heilen
- 3 Mit heißem Wasser verbrannt? Verbrühte Haut behandeln
- 4 Verbrennung durch Wärmflasche oder Heizkissen
- 5 Brandblase wie versorgen?
- 6 Leichte Verbrennungen natürlich behandeln
- 7 Verbrennungen bei Kindern versorgen
- 8 Verbrennungsschmerzen lindern
- 9 Was kann man machen damit keine Narbe entsteht?
Welche Verbrennungsgrade gibt es ?
Um verbrannte Haut richtig zu versorgen, gilt es, die verschiedenen Grade einer Verbrennung zu erkennen, um dementsprechend schnell zu handeln.
Es gibt vier Grade einer Verbrennung, dabei spielt es eine wichtige Rolle, wie schwer eine Verbrennung ist und wo sie sich verbrannt haben, um richtig einschätzen zu können, ob die Wunde professionell behandelt werden muss.
Verbrennungen 1. Grades behandeln
Bei einer Verbrennung ersten Grades ist nur die Epidermis (Oberhaut) betroffen. Die Haut wird rot, schwillt an und schmerzt ein wenig. Brandwunden ersten Grades können Sie problemlos selbst versorgen und brauchen keinen Verband.
Tragen Sie einfach das Notfall-Brandgel auf die betroffene Stelle. Das Gel hat eine kühlende und schmerzlindernde Wirkung, ebenso unterstützt es die Wundheilung und schützt vor Kontamination der Wunde. Die Wunde verheilt innerhalb von ein paar Tagen. Ab Tag zwei können Sie zusätzlich eine Wundsalbe auftragen, um die Wundheilung effektiv zu unterstützen.
Verbrennungen 2. Grades behandeln
Verbrennungen zweiten Grades verursachen einen schweren pochenden Schmerz und die Haut errötet dabei stark. Brandwunden 2. Grades sollten direkt gekühlt werden. Mit einer Sofort-Kältekompresse können Sie der Verbrennung entgegenwirken. Achten Sie darauf, in Intervallen zu kühlen: 10 Minuten kühlen, 20 Minuten Pause.
Es kommt auf jeden Fall zur Blasenbildung! Nutzen Sie keine Salben auf frischen oder offenen Brandwunden, da dies zu Entzündungen führen kann und dadurch die Beurteilung für den Arzt erschwert wird.
Verbrennungen 3. Grades behandeln
Bei einer Verbrennung dritten Grades ist die Ober- und Lederhaut komplett zerstört. Die Haut wird trocken, verdickt und verfärbt sich bräunlich bis weiß. Es wird kein Schmerz empfunden, da die Schmerzsensoren in der Haut zerstört sind.
Brandwunden dritten Grades müssen Sie mit einer sterilen Wundauflage für Verbrennungen oder noch besser mit einer sterilen Gel-Kompresse bedecken und dann von einem Arzt behandeln lassen. Die Heilungsdauer beträgt mehrere Wochen bis Monate. Bei der Abheilung kommt es zur Narbenbildung. Hier finden Sie übrigens noch weitere Kühlkompressen.
Verbrennungen 4. Grades behandeln
Schwere, tiefe und großflächige Brandwunden werden zum 4. Grad gezählt und führen zur Verkohlung aller Hautschichten und des tiefer liegenden Gewebes. Bei dieser Art der Wunde sollte sofort ein Notarzt gerufen werden, da akute Lebensgefahr besteht.
Das sollte man bei Verbrennungen und Verbrühungen nicht tun!
- Keine Wundsalben auf frische oder offene Brandwunden auftragen, da es zu Entzündungen kommen kann. Salben werden erst ab Tag 2 empfohlen.
- Der Körperstamm darf nicht gekühlt werden.
- Bei Kindern nur Arme und Beine kühlen in kurzen Intervallen mit Unterbrechungen.
- Keine Kühlung bei Säuglingen und Neugeborenen, da sie schnell auskühlen.
- Keine Kühlung mit Eiswürfeln, da dies die Haut zusätzlich schädigen kann.
- Keine Kühlung bei großflächigen Verbrennungen, da die Gefahr zur Auskühlung besteht.
- Keine Hausmittel verwenden.
Brandverletzung, wann zum Arzt?
Ob eine ärztliche Behandlung eines Betroffenen nötig ist, hängt nicht nur von der Schwere der Verbrennung, sondern auch vom Alter des Betroffenen ab. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn:
- Schockanzeichen wie Blässe, kalter Schweiß und Zittern zu bemerken sind. (Gefährlich!)
- Wenn 10 % der Körperoberfläche bei Erwachsenen und 5 % Körperoberfläche bei Kinder betroffen sind (Gefährlich!)
- Verbrennungen 3./4. Grades
- Augen betroffen sind (Gefährlich!)
- Verbrennungen bei Säuglingen und Kleinkindern egal in welchem Ausmaß.
- Sekret der Brandblase sich Grün bis Braun färbt (Infektion!)
- Verbrennungen an empfindlichen Körperstellen (Gesicht, Hals, Leistengegend, Genitalien, Gelenke etc.)
- Entzündete Brandwunden.
Um bei größeren Verbrennungen herauszufinden, wie viel Körperoberfläche betroffen ist, kann man sich nach der 9er-Regel von Wallace orientieren:
Kleinere Schäden der Haut können mit der Handflächenregel gemessen werden. Die Handfläche inklusive der Finger entsprechen etwa einem Prozent.
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Frische Verbrennungen behandeln: Verbrennungen schnell heilen
Wenn eine Verbrennung schnell heilen soll, ist es von Vorteil, wenn man direkt handelt und die Wunde versorgt. Frische Brandwunden sollten deshalb innerhalb von 30 Minuten unter kühlem Wasser, besser mit einer Kühlkompresse für maximal 20 Minuten gekühlt werden.
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Bei Säuglingen, Kleinkindern oder großflächigen Hitzeverletzungen über 20 % Hautfläche dürfen Sie nicht kühlen, da die Wärmeregulation des Körpers gestört ist und somit eine Unterkühlung riskiert wird. Verbrennungen am Rumpf dürfen ebenfalls nicht gekühlt werden.
Je nach Art der Verbrennung, kann die Wundheilung lange andauern, es gibt aber verschiedene Möglichkeiten den Genesungsprozess zu beschleunigen:
- Finde heraus, an welchem Verbrennungsgrad du leidest und entscheide, ob du zum Arzt musst.
- Bei Verbrennungen 1., 2. und 3. Grades in den ersten 30 Minuten kühles Wasser für 10 Minuten über die Wunde laufen lassen. (Kein Eis auf die verbrannte Stelle legen!)
- Im besten Fall legst du nach dem Kühlen eine sterile Kompresse oder ein Brandgel auf.
- Verbrennungen zweiten oder dritten Grades oberhalb des Herzens lagern, um Schmerzen und Schwellungen zu mindern.
- Bei Verbrennungen 3. Grades einen Rettungsdienst rufen.
- Wundheilungscreme erst ab dem 2. Tag auftragen.
- Trinke viel Wasser, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
- Ernähre dich Nährstoffreich, da der Körper durch die Wunde mehr Kalorien verbrennt.
- Schlafe 8-9 Stunden am Tag, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
- Vermeide es, die verletze Hautstelle anzufassen.
Brandwunden heilen schneller, wenn du deinem Körper die benötigte Ruhe gibst. Achte immer darauf, dass du saubere Hände hast, wenn du neues Verbandsmaterial anbringst, um eine Infektion zu vermeiden.
Mit heißem Wasser verbrannt? Verbrühte Haut behandeln
- Eine Verbrennung ist eine durch trockene Hitze wie offenes Feuer oder mit einem heißen Gegenstand wie z.b einer Herdplatte entstandene Verletzung.
- Eine Verbrühung entsteht durch Kontakt mit heißen Flüssigkeiten oder Dämpfen. Das kann bspw. Wasser oder der Wasserdampf aus einem kochenden Topf sein.
Eine Behandlung von Verbrühungen sollte auf die gleiche Art erfolgen, wie eine „herkömmliche“ Verbrennung. Auch zu Hause kann es schnell passieren, dass Sie sich eine Verbrennung zuziehen. Umso wichtiger ist es, mit einer gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Tasche oder einem Erste Hilfe Koffer für solche Fälle vorbereitet zu sein!
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Verbrennung durch Wärmflasche oder Heizkissen
Wärmflaschen, Heizkissen und Kirschkernkissen sind ein effektives Mittel, um die Durchblutung und das Immunsystem zu stimulieren. Auch bei Wärmflaschen können Hitzeschäden passieren.
Haben Sie zu heißes Wasser in der Wärmflasche oder lassen diese zu lange auf der betroffenen Stelle, können leichte bis mittelstarke Verbrennungen entstehen.
Für Erwachsene wird eine Wärmflaschen Temperatur von 60 Grad und für Kinder nur 40 Grad empfohlen.
Zu heißes Wasser kann die Wärmflasche durch den entstehenden Wasserdampf ausdehnen und zum Platzen bringen. Achten Sie deshalb darauf, dass die Wärmflasche nicht zu heiß wird, um einen Unfall und eine Wärmflaschen Verbrennung zu vermeiden.
Eine Verbrennung durch Wärmflasche behandeln Sie ebenfalls, wie eine normale Brandwunde, in den ersten 30 Minuten mit direkter Kühlung unter fließendem Wasser. Danach ein Brandgel oder eine Kompresse für Verbrennungen auflegen. Nach zwei Tagen können Sie eine Hautlotion auftragen.
Brandblase wie versorgen?
Brandblasen entstehen oft im Alltag. Sie wollten nur schnell die Pizza aus dem Ofen holen und haben sich eine Brandblase zugezogen. Brandblasen sind dennoch nicht zu unterschätzen. Wenn Sie die Brandblase nicht korrekt behandeln, besteht ein hohes Infektionsrisiko, deswegen befolgen Sie folgende Regeln bei einer Blase:
- Steche die Brandblase nicht auf, da die Gefahr besteht, dass Bakterien noch leichter eindringen können.
- Berühre so wenig wie möglich die Blase.
- Decke die Brandblase mit einer trockenen Kompresse ab.
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, die Verbrennungsblase öffnen zu lassen, wenn das Blasenwasser sich grün oder braun verfärbt. Das sind Anzeichen einer Infektion und sollte auf jeden Fall durch einen Arzt ausgeführt werden.
Leichte Verbrennungen natürlich behandeln
Es gibt einige Hausmittel, die gegen leichte Verbrennungen helfen können. Jedoch werden diese Mittel nicht empfohlen, da bei einer Verbrennung die Schutzfunktion der Haut zerstört und somit anfällig für Keime ist, die eine Infektion auslösen können.
Hausmittel, die nicht helfen und die Schmerzen verschlimmern können:
- Eiswürfel
- Öl
- Butter
- Mehl
- Honig
- Essig
Um Soforthilfe und einen schnellen Genesungsvorgang zu gewährleisten ist es bei einer Verbrennung wichtig, dass man schnell handelt und direkt anfängt unter laufendem Wasser zu kühlen.
Auch später, sollten Sie in Intervallen kühlen, um der Zellen Schädigung durch die Verbrennung entgegenzuwirken.
Verbrennungen bei Kindern versorgen
Verbrühungen und Verbrennungen kommen im Kindesalter öfter vor und lassen sich nicht vermeiden. Schon ein heißer Tee oder Kaffee kann zu schweren Verbrühungen führen. Seien Sie deshalb besonders achtsam bei Heißgetränken und beim Kochen, wenn Ihre Kinder in der Nähe sind.
Auch hier ist das Vorgehen gleich. Kleine Verbrennungen kühlen Sie sofort für 20 Minuten unter lauwarmen, nicht kaltem Wasser. Sind Textilien mit der Haut verklebt, werden diese nicht entfernt, um die Haut nicht noch stärker zu beschädigen.
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Bei Säuglingen sollte keine Kühlung durchgeführt werden, da bei Babys durch die kleine Körpermasse eine Unterkühlung droht.
Ermitteln Sie anhand der 9er-Regel, ob ihr Kind zum Arzt muss. Bei großflächigen Verbrühungen informieren Sie umgehend den Rettungsdienst. Wenn Sie nicht zum Arzt müssen, halten Sie sich an die Kühlungsregeln.
Verbrennungsschmerzen lindern
Schon leichte Verbrennungen können sehr schmerzhaft sein. Gegen Verbrennungsschmerzen hilft Paracetamol, Ibuprofen und Aspirin. Befolgen Sie die Anweisung auf der Packungsbeilage.
Was kann man machen damit keine Narbe entsteht?
Hitzeschäden auf der Haut erfolgen ab einer Temperatur von 65 Grad und führen häufig zu Verbrennungsnarben. Jedoch können Sie einige Dinge beachten, um den Heilungsprozess zu bekräftigen und somit die Narbenbildung einzudämmen.
- Halte die Haut sauber und verwende keine fetthaltigen Cremes.
- Öffne keine Brandblasen, da dies zu Infektionen führen kann.
- Meide direkte Sonneneinstrahlung (Blasenbildung).
- Vermeide unnötige Dehnung der Wunde.
- Schlafe 8-9 Stunden am Tag und gönne deinem Körper die benötigte Ruhe.
- Ernähre dich Nährstoffreich und Trinke mindesten 3-4 Liter am Tag.
Beim 1. und 2. Verbrennungsgrad muss es nicht zur Narbenbildung kommen. Deswegen ist es wichtig, den Reparaturprozess des Körpers so gut wie möglich zu unterstützen, um verloren gegangene Haut schnell zweckmäßig zu ersetzen.