Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und den länger werdenden Tagen zieht es viele Menschen wieder nach draußen – ob zum Laufen, Radfahren, Wandern oder Tennisspielen. Der Frühling ist die perfekte Zeit, um aktiv zu werden und die frische Luft zu genießen. Doch nach der Winterpause ist der Körper oft noch nicht an die plötzliche Belastung gewöhnt. Hinzu kommt der Wechsel von weichen Indoor-Böden auf unebenes Gelände im Freien. Diese Umstellung erhöht das Risiko für Verletzungen wie Schürfwunden, Zerrungen, Prellungen oder Verstauchungen. In diesem Beitrag erfährst du, was im Ernstfall zu tun ist und welche Erste-Hilfe-Materialien in keiner Sporttasche fehlen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Typische Frühjahrsverletzungen
Nach der kalten Jahreszeit sind viele Sportler wieder motiviert, ihre Outdoor-Aktivitäten wie Laufen, Radfahren, Wandern oder auch Teamsportarten wie Fußball oder Basketball aufzunehmen. Dies geht oft mit einer höheren Verletzungsgefahr einher, da sich die Gegebenheiten ändern und der Körper sich noch an die veränderten Bedingungen gewöhnen muss. Auch bei einer längeren Winterpause kann es sein, dass der Körper noch nicht vollständig auf die Belastungen vorbereitet ist. Zu den häufigsten Sportverletzungen im Frühling gehören Schürfwunden, Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen.
Was ist eine Schürfwunde?
Eine Schürfwunde ist eine oberflächliche Hautverletzung, die durch Reibung oder Stürze auf rauen Oberflächen wie Asphalt oder Kies entsteht. Dabei wird die obere Hautschicht abgetragen, was oft zu Schmerzen und einem Brennen führt. Da die Wunde häufig Schmutzpartikel enthält, besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Eine gründliche Reinigung und Desinfektion sind daher essenziell, um eine schnelle Heilung zu ermöglichen.
Was ist eine Prellung?
Eine Prellung entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung, beispielsweise durch einen Sturz oder Aufprall auf harte Oberflächen. Dabei kommt es zu einer Schädigung des darunterliegenden Gewebes, ohne dass die Haut verletzt wird. Typische Symptome sind Schwellungen, Blutergüsse und Schmerzen. Prellungen können in Muskeln, Gelenken oder Knochen auftreten.
Was ist eine Verstauchung?
Eine Verstauchung tritt auf, wenn ein Gelenk durch plötzliche, unkontrollierte Bewegungen über seinen normalen Bewegungsspielraum hinaus belastet wird. Dabei werden Bänder und Kapseln überdehnt oder teilweise verletzt, was Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen verursacht. Besonders oft betroffen sind Sprunggelenk, Knie oder Handgelenk.
Was ist eine Zerrung?
Eine Zerrung bezeichnet eine Überdehnung von Muskeln oder Sehnen, die häufig durch abrupte Bewegungen verursacht wird. Wenn ein bereits kontrahierter Muskel durch eine ruckartige Bewegung zusätzlich gestreckt wird, wird der Muskel in zwei Richtungen gezerrt. Dabei wird der Muskel über seine natürliche Elastizitätsgrenze hinaus gedehnt, was zu Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führt. Besonders oft betroffen sind Oberschenkel, Waden oder der untere Rücken.

Erste-Hilfe-Sofortmaßnahmen für Hobby-Sportler
Wenn Sie sich im Frühling während des Sports verletzen, ist es wichtig, schnell und richtig zu handeln, um Folgeschäden zu vermeiden und die Heilung zu fördern. Die richtigen Sofortmaßnahmen hängen von der Art der Verletzung ab. Generell sollten Sie die folgenden grundlegenden Erste-Hilfe-Regeln beachten:
Schürfwunden richtig behandeln
Eine Schürfwunde ist schnell passiert – sei es beim Sport, Wandern oder im Alltag. Damit sie schnell und ohne Komplikationen heilt, ist die richtige Behandlung besonders wichtig.
- Hände waschen oder desinfizieren – Bevor du die Wunde versorgst, solltest du deine Hände gründlich waschen oder mit einem Desinfektionsmittel reinigen. So vermeidest du, dass Bakterien in die Wunde gelangen.
- Wunde reinigen – Schürfwunden enthalten oft kleine Steinchen, Schmutz oder Sand. Spüle die Wunde vorsichtig mit sauberem, lauwarmem Wasser aus. Falls nötig, kannst du eine sterile Pinzette verwenden, um Fremdkörper zu entfernen. Eine milde Wundspüllösung (z. B. Kochsalzlösung) hilft ebenfalls bei der Reinigung.
- Wunde desinfizieren – Um Infektionen zu vermeiden, solltest du die Schürfwunde mit einem antiseptischen Mittel desinfizieren. Verzichte auf alkoholhaltige Lösungen, da diese stark brennen können. Greifen Sie besser auf spezielle Wundsprays zurück.
- Wunde abdecken oder offen lassen – Kleine, oberflächliche Schürfwunden können oft an der Luft heilen. Bei größeren oder stärker nässenden Wunden empfiehlt sich jedoch ein atmungsaktives Wundpflaster oder eine sterile Wundauflage. Hydrogel- oder Schaumverbände können zudem die Heilung unterstützen.
- Wunde regelmäßig kontrollieren – Überprüfe die Wunde in den nächsten Tagen auf Rötungen, Schwellungen oder Eiterbildung – dies sind Anzeichen einer Infektion. Wechsle den Verband täglich und reinige die Wunde erneut, falls nötig.
- Narbenbildung minimieren – Sobald die Wunde verheilt ist, kannst du eine feuchtigkeitsspendende Wund- oder Narbencreme verwenden. Dies unterstützt die Hautregeneration und kann die Narbenbildung reduzieren.

PECH-Regel bei Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen
Sportverletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen oder Prellungen sind besonders schmerzhaft und schränken die Beweglichkeit oft für einige Zeit ein. Um die Heilung optimal zu unterstützen und Schwellungen sowie Schmerzen zu minimieren, hat sich die PECH-Regel als bewährte Sofortmaßnahme etabliert. Sie hilft, die Erstversorgung effizient durchzuführen und Folgeschäden zu vermeiden.
- Pause – Unterbrechen Sie den Sport sofort, um eine weitere Belastung der betroffenen Stelle zu vermeiden. Das Ruhigstellen des Gelenks oder Muskels verhindert eine Verschlimmerung der Verletzung.
- Eis – Kühlen Sie die verletzte Stelle so schnell wie möglich mit einem Kühlpack oder Eis, um die Durchblutung zu verlangsamen und Schwellungen zu minimieren. Wickeln Sie das Kühlmittel dabei gegebenenfalls in ein Tuch, um Erfrierungen auf der Haut zu vermeiden. Kühlzeiten von 15 bis 20 Minuten im Abstand von mehreren Stunden sind optimal.
- Compression – Eine elastische Bandage oder ein Kompressionsverband kann helfen, die verletzte Stelle zu stabilisieren und das Anschwellen zu reduzieren. Achten Sie darauf, den Verband nicht zu fest anzulegen, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen.
- Hochlagern – Lagern Sie das betroffene Körperteil hoch, idealerweise über Herzhöhe. Dadurch wird der Abfluss von Gewebeflüssigkeit unterstützt, die Schwellung wird reduziert und es hilft, Schmerzen zu lindern.

Wärme sollte erst in der späteren Regenerationsphase angewendet werden, um die Durchblutung zu fördern und die Muskelentspannung zu unterstützen. In der akuten Phase kann Wärme hingegen zu verstärkten Schwellungen führen und sollte daher vermieden werden.
Erste-Hilfe-Material für die Sporttasche
Für den Notfall ist es wichtig, immer gut vorbereitet zu sein, insbesondere wenn Sie Outdoor-Sportarten betreiben. Eine gut ausgestattete Sporttasche sollte eine Auswahl an Erste-Hilfe-Produkten enthalten, die bei kleineren und größeren Verletzungen sofort zur Hand sind:
- Kühlpacks: Ein Kühlpack oder ein wiederverwendbares Gelpack ist unerlässlich für die Behandlung von Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen. Es hilft, Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
- Elastische Bandagen: Eine elastische Bandage ist perfekt für die Kompression bei Verstauchungen und Zerrungen. Sie stabilisiert das Gelenk und hilft, die Schwellung zu verringern.
- Wundreinigungsmittel: Ein kleines Wundreinigungsmittel in Form von Spray oder Gel sollte immer in der Tasche sein. So können Sie Schürfwunden und kleine Schnitte schnell reinigen und eine Infektion vermeiden.
- Pflaster und sterile Wundauflagen: Pflaster und Wundauflagen sind besonders bei Schürfwunden wichtig. Wählen Sie atmungsaktive Pflaster, die die Heilung der Wunde fördern, ohne die Haut unnötig zu reizen.
- Wundsalbe: Eine Wundsalbe, wie z.B. eine antibakterielle Salbe oder eine Salbe zur Unterstützung der Heilung kann zusätzlich helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen.
- Schmerzmittel: Schmerzmittel können helfen, die Beschwerden nach einem Sturz oder einer Verletzung zu lindern. Diese sollten aber nur nach Bedarf und in der empfohlenen Dosierung eingenommen werden. Wenden Sie sich dafür am besten direkt an eine Apotheke.
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Fazit
Frühjahrsverletzungen wie Zerrungen, Verstauchungen und Schürfwunden sind besonders häufig, wenn nach einer längeren Pause wieder Sport im Freien betrieben wird. Die richtigen Sofortmaßnahmen, wie Kühlen, Hochlagern und Ruhigstellen, sind entscheidend, um die Verletzung schnell zu behandeln und den Heilungsprozess zu fördern. Eine gut ausgestattete Sporttasche mit den passenden Erste-Hilfe-Materialien wie Kühlpacks, elastische Bandagen und Wundsprays hilft, im Notfall sofort reagieren zu können.
Wichtig: Achten Sie darauf, bei größeren Verletzungen oder anhaltenden Schmerzen immer einen Arzt aufzusuchen, um eine professionelle Behandlung zu gewährleisten!